Im Mai verlegte das Team Ortsnetzbau Ost eine 1,2 km lange Freileitung mitten im Pfälzer Wald in die Erde. Ein schwieriges Unterfangen an dem Steilhang der Hohe Derst, bei dem außergewöhnliches Gerät zum Einsatz kam.

Mit einer Höhe von 561 Metern ist die Hohe Derst die höchste Erhebung des Mundatwaldes im Pfälzer Wald. Auf dem Gipfel befinden sich ein Richtfunkturm, der von einem Mobilfunkanbieter betrieben wird, und eine BOS-Funkstation (Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben). Versorgt wurden diese bisher über eine 20kV-Freileitung quer durch den Wald. Der Wald ist auf dieser Strecke überaltert und überragt die Leitungen um fast das Doppelte. „In den letzten Jahren sind vermehrt Äste und Bäume auf die Freileitungsstrecke gefallen, haben Leiterseile heruntergerissen und Maste beschädigt“, erzählt Andreas Wilhelm, Teamleiter NB-Ortsnetzbau Ost, „um die Versorgungssicherheit weiter aufrecht zu erhalten, entschieden wir uns daher, diese Freileitung durch Erdkabel zu ersetzen.“

Das drei Wochen umfassende Bauprojekt startete auf dem Gipfel der Hohe Derst, wo das Team Ortsnetzbau Ost einen neuen Umspannpunkt errichtete. Von dort aus ging es rund 200 Höhenmeter runter ins Tal; hier wurden die Leitung ans Stromnetz angebunden. Die Arbeiten konnten nur mit einem Schreitbagger bewältigt werden, der neben Rädern speziell für Hangeinsätze hinten mit „Füßen“ ausgestattet ist. Der Schreitbagger der Marke Kaiser ist der größte in Europa. Geführt wurde er von einem echten Profi: Felix Finkbeiner ist der amtierende Vizeweltmeister im Schreitbaggerführen und hat rund 20.000 Stunden auf Baggern verbracht.

Außerdem kam ein Kabelpflug zum Einsatz, mit dem die Kabel schonend eingepflügt wurden. Erde wurde keine abgetragen, das Pflugschwert ging einen Meter tief in die Erde und teilte den Grund lediglich.

Das Netz der Pfalzwerke Netz AG ist rund 15.000 Kilometer lang. Die Investitionssumme für die Instandhaltung ihres Netzes hat das Unternehmen den letzten zehn Jahren auf 100 Millionen Euro nahezu verdoppelt. In das Projekt an der Hohe Derst wurden ca. 270.000 Euro investiert.
„Für uns als regionaler Netzbetreiber ist die Verkabelungsaktion ein Leuchtturm-Projekt in puncto Nachhaltigkeit und Versorgungssicherheit in der Region“, resümiert Andreas Wilhelm.

Hier finden Sie ein Video zur Verlegung der Erdkabel.

Pressemitteilung_Verkabelung Hohe Derst.pdf