Mit Blick auf die Energiewende und die Erreichung der Klimaschutzziele der Bundesregierung ist der Ausbau der Stromnetze dringend erforderlich. Daher hat die Pfalzwerke Netz AG in der Südwestpfalz mit einem der größten Leitungsbauprojekte ihrer Geschichte begonnen: Zwischen Pirmasens und Vinningen wird ein 110-Kilovolt Kabel in die Erde eingezogen. Die Trasse wird auf einer Gesamtlänge von fast elf Kilometern komplett unterirdisch verlegt und verläuft von Pirmasens-Fehrbach zum sich ebenfalls im Bau befindenden neuen Umspannwerk in Vinningen.

„Der Ausbau auf der Hochspannungsebene ist in dieser Region notwendig geworden, da der vor allem bei industriellen Unternehmen der Energiebedarf stark angestiegen ist, vermehrt Anlagen aus erneuerbaren Energien integriert werden müssen und wir als Pfalzwerke Netz AG hier natürlich auch zukünftig für eine sichere Energieversorgung sorgen möchten“, so Torsten Aulenbacher, Projektleiter für den Leitungsbau bei der Pfalzwerke Netz AG.

Aufwendiges Genehmigungsverfahren
Die ersten Planungen zum Bau der neuen Hochspannungstrasse haben bereits vor über acht Jahren mit einem Raumordnungsverfahren begonnen, bei dem unterschiedliche Verbindungsvarianten – Kabel oder Freileitung – geprüft wurden. Außerdem mussten in den einzelnen Genehmigungsverfahren wichtige Fragen zum Streckenverlauf und der Bauweise geklärt werden. Auch der Dialog mit Naturschutzverbänden, der Bevölkerung und Grundstücksbesitzern war zentraler Bestandteil der Vorbereitungen. Zusätzlich musste in über fünf Kilometer langen Teilstücken in einem aufwendigen Prüfungsverfahren sichergestellt werden, dass sich keine Munition oder Bomben aus den Weltkriegen in der Erde befinden.      

Die Trassenfindung war dann 2018 beendet und nachdem schließlich alle Genehmigungen vorlagen, konnten die Arbeiten Ende des vergangenen Jahres mit der Errichtung der unterirdischen Leerrohranlage beginnen. Aktuell laufen die Tiefbauarbeiten, ab September sollen dann die Kabel – 36 Kabeltrommeln - in die Leerrohre eingezogen werden. Anschließend wird wieder verfüllt. Parallel dazu läuft der aufwendige Tausch von einem standortgleichen Mast am Anfang der Kabeltrasse in Fehrbach. Auch die Zuwegung wird aktuell vorbereitet.

Bau eines neuen Umspannwerkes
Parallel zu den Arbeiten an der 110-Kilovolt-Trasse läuft der Bau des neuen Umspannwerkes in Vinningen. „Zur weiteren Verteilung, der durch das 110kV-Kabel übertragenen Energie, war es notwendig, ein neues Umspannwerk zu errichten. Hierzu hat sich der Standort Vinningen als technisch und wirtschaftlich sinnvollste Lösung ergeben“,
so Jonas Greiner, Projektleiter für den Bau des Umspannwerkes bei der Pfalzwerke Netz AG.
   
Das neue Umspannwerk wird mit einer 20-Kilovolt-Schaltanlage ausgestattet, welche die alte Anlage an der Station in Vinningen ersetzt. Das neue Schalthaus verfügt außerdem über die notwendigen Sekundär- und Hilfstechnik. Dazu gehören: Schutztechnik, Fernwirktechnik, Steuerung und Kommunikationstechnik.

Das Umspannwerk wird über ein 110-Kilovolt-Kabel an das neue 110-Kilovolt-Netz angeschlossen. Dazu wird eigens ein 110-Kilovolt-Feld im Umspannwerk errichtet.  Dort wird über einen Transformator die Spannung von 110-Kilovolt auf 20-Kilovolt transformiert. Die Leistung des dafür benötigten Transformators liegt bei 63 Megavoltampere (MVA). Dies ist aktuell die größte Trafoleistung eines einzelnen Transformators im Netzgebiet der Pfalzwerke Netz AG und kommt bisher ebenfalls nur im Umspannwerk in Weselberg zum Einsatz.   

Je nach Witterung und pandemiebedingten Verzögerungen bei Materiallieferungen sollen die Arbeiten im ersten Quartal 2022 abgeschlossen sein. Das Gesamtprojekt aus Leitungsbau und Errichtung des neuen Umspannwerkes hat insgesamt ein Investitionsvolumen von rund 12 Millionen Euro.

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