Das Projekt zeigt, wie eine maßgeschneiderte Wärmeplanung eine fundierte Entscheidungsgrundlage für die Zukunft der kommunalen Energieversorgung schafft.

Was mit der Unterstützung einer Veranstaltungsreihe der Pfalzwerke Netz AG zum Thema „Kommunale Wärmeplanung“ im Jahr 2023 begann, mündete in einem erfolgreichen Pilotprojekt der Muth Engineering GmbH. Das Unternehmen hatte über 30 Kommunen bei der Förderantragsstellung beraten und mit Richtpreisangeboten unterstützt. Für die Verbandsgemeinde Bellheim setzte Muth Engineering von Mai 2024 bis Ende Mai 2025 die kommunale Wärmeplanung um. 

„Bellheim ist das erste, erfolgreich umgesetzte Projekt im Rahmen unseres Angebots zur kommunalen Wärmeplanung. Unser regionaler Vorteil liegt in der engen Zusammenarbeit innerhalb der Pfalzwerke-Gruppe: Wir agieren hier als Planungsbüro in direkter Abstimmung mit der Pfalzwerke Netz AG. Das ermöglicht uns, alle relevanten Netzfragen frühzeitig, auf fachlich hohem Niveau zu klären. Gemeinsam mit der Verbandsgemeinde konnten wir eine tragfähige, zukunftsorientierte Wärmeplanung erarbeiten, die mit der Übergabe Ende Mai ihren Abschluss findet“, so Thorsten Flick, Geschäftsführer der Muth Engineering GmbH.

Strukturierte Planung mit starkem Praxisbezug
Der Projektstart erfolgte im Mai 2024 mit einem gemeinsamen Auftakttermin im Rathaus Bellheim. Zusammen mit Bürgermeister, Bauamt sowie Klimaschutzmanagement wurden die strategischen Ziele und inhaltlichen Schwerpunkte der Wärmeplanung definiert. Im weiteren Verlauf analysierte Muth Engineering gezielt ausgewählte Ortsbereiche, um die Potenziale für Wärmenetze ebenso wie für dezentrale Einzelversorgungen zu identifizieren. Besonders hervorzuheben ist der praxisnahe Ansatz: Statt sich ausschließlich auf modellbasierte Datenanalysen zu stützen, setzte das Unternehmen auf mehrere Vor-Ort-Begehungen und den persönlichen Austausch mit lokalen Betrieben und der Verbandsgemeinde. Ein Vorgehen, das fundierte Erkenntnisse zur realen Umsetzbarkeit lieferte sowie die Ableitung maßgeschneiderter Maßnahmen ermöglichte.

Wichtige Meilensteine des Projekts waren:

  • Juni 2024: Ortsbegehung relevanter Infrastrukturpunkte wie Kläranlage, Pumpwerk, Schwimmbad und Gewerbegebiet. Besichtigung örtlicher Unternehmen wie einer Brauerei / produzierendes Gewerbe, um eine mögliche Anbindung an ein Wärmenetz abzustimmen. Zudem ging es darum, bereits in Planung befindliche Unternehmensprojekte, die in die Kommunale Wärmeplanung einzahlen könnten, zu identifizieren.
  • Juli 2024: Austausch mit den Bürgermeistern der Ortsgemeinden zur Integration kommunaler Vorstellungen.
  • September 2024: Erste Öffentlichkeitsveranstaltung mit Bürgerinnen und Bürgern sowie Vertretern anderer Kommunen. Hier wurden gesetzliche Anforderungen, nachhaltige Heizlösungen und der aktuelle Stand der Wärmeplanung vorgestellt.
  • April 2025: Zweite Öffentlichkeitsveranstaltung zu den vorläufigen Ergebnissen.
  • 21.05.2025: Projektabschluss - Vorstellung der kommunalen Wärmeplanung im Verbandsgemeinderat mit anschließendem Beschluss des Wärmeplans.

„Wir wollen keine rein theoretischen Analysen vom Schreibtisch aus erstellen. Das ist nicht unser Anspruch. Wir erstellen praxistaugliche, passgenaue Konzepte, die den individuellen Gegebenheiten der Kommune entsprechen, die ansässige Unternehmen, deren Projekte und Vorstellungen einbinden und die Bürgerinnen und Bürger einbeziehen. Unsere kommunale Wärmeplanung schafft nun eine belastbare Grundlage für die Umsetzung wirkungsvoller Maßnahmen auf dem Weg zur CO₂-neutralen Wärmeversorgung bis 2045“, erklärt Thorsten Flick.

„Uns war wichtig, das Projekt „Wärmeplanung“ gemeinsam mit den Menschen vor Ort zu entwickeln. Muth Engineering hat genau das ermöglicht: Eine Planung, die auf unsere Verbandsgemeinde zugeschnitten ist, die Bedürfnisse unserer Bürgerinnen und Bürger ernst nimmt und realistische Lösungen für die Zukunft aufzeigt. Der neue Wärmeplan zeigt, wo wir gemeinsam ansetzen können, um Schritt für Schritt unabhängiger und klimafreundlicher zu heizen – ganz praktisch und mit Blick auf die kommenden Generationen“, so Gerald Job, Bürgermeister Verbandsgemeinde Bellheim.

Handlungsempfehlungen für die Verbandsgemeinde Bellheim aus der Kommunalen Wärmeplanung sind unter anderem: 

  • Detaillierte Untersuchung eines Ausbaus des Wärmenetzes in Bellheim zur flächendeckenden und effizienten Wärmeversorgung anhand einer BEW-Machbarkeitsstudie.
  • Analyse der Einbindung von Tiefengeothermie und Wärme aus dem Abwasser in das Wärmenetz. Das würde gleichzeitig ortsansässigen Unternehmen wie z.B. der Brauerei eine erneuerbare Prozesswärmequelle bieten.
  • Informationskampagnen über Sanierungen und Versorgungsoptionen aus erneuerbaren Energien, um Bürger in Gebieten mit dezentralen Lösungen zu unterstützen (z.B. Energiesprechstunden in Zusammenarbeit mit der Verbraucherzentrale).

Die Umsetzung abgeleiteter Maßnahmen und deren Priorisierung obliegt der Verbandsgemeinde.

Pressemitteilung_Muth Engineering Projektabschluss Kommunale Wärmeplanung.pdf